Vor 3 Monaten haben wir uns bereits in unserem Blog Europas KI-Diskussion: Vom AI Act zum Verbot? Mit dem Thema „Gefahren der künstlichen Intelligenz“ und dem sicheren Umgang mit dieser Technologie beschäftigt. Und siehe da, kürzlich kam es in London, Bletchley Park, zu einem internationalen Treffen zwischen Politik (ja, Herr Habeck war auch dabei) und Technologieunternehmen. Am Ende haben Vertreter von 28 Staaten eine gemeinsame Erklärung zum verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz unterzeichnet. U.a. die EU, China, die USA, Großbritannien…
Noch vor einigen Wochen hat der britische Premierminister Rishi Sunak bekannt gegeben, dass man daran arbeite, Großbritannien beim Thema KI ganz weit nach vorne zu bringen. Jetzt lädt er ein und ermutigt, potentiell schädliche Fähigkeiten von KI (z.B. gezielte Manipulation, Missbrauch von Daten oder die Diskriminierung von Menschen durch Algorithmen) „abzuschwächen“. Kritiker bemängelten sofort den Widerspruch zwischen der angestrebten Führungsrolle, die Großbritannien in diesem Umfeld beansprucht und der etwas weichgespülten Agenda des Treffens inklusive der Zusammensetzung der Teilnehmenden (keine Vertreter von Gemeinschaften, von Arbeitnehmenden, die in Zukunft am stärksten von den Entwicklungen im KI-Umfeld betroffen sein werden). Lt. HAZ soll ein Insider gesagt haben: Das sei so, als würde man Truthähne bitten, für Weihnachten abzustimmen. Mark Lee, Professor (School of Computer Science / Artifical Intelligence) von der Universität Birmingham bezeichnete das Treffen als „inszenierten Fototermin“.
Ersteller: Alastair Grant, (c) AP
Egal von welcher Seite aus man das Treffen betrachtet und wie kritisch man die Liste der Teilnehmenden bewertet, denke ich, dass es wichtig ist, dass man sich damit beschäftigt, wie in Zukunft möglichst sicher mit KI umzugehen ist. Wie aktuell das auch für Deutschland ist, sieht man am Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha, das kürzlich 500 Millionen Dollar von verschiedenen Investoren erhalten hat.
Die technische Entwicklung wird hier schneller sein als das Handeln von staatlichen Institutionen. Verwundert das irgendjemanden? Konkrete politische Ziele wurden in der Bletchley-Erklärung nicht festgehalten. Hatte das jemand erwartet, wenn die EU, China und die USA eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen? Aber, es wird miteinander gesprochen! Man ist im Dialog und das nächste Treffen soll in 6 Monaten in Südkorea stattfinden.
